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Neues Einsatzfahrzeug bei der Feuerwehr Schrozberg in Dienst gestellt

Stadtbrandmeister Marc Möbus bezeichnete den vergangenen Samstag als denkwürdigen Tag für die Feuerwehr Schrozberg, vornehmlich der Hauptabteilung Schrozberg, bei seiner Begrüßung der Feuerwehrkameraden sowie der Gäste zur angesetzten Fahrzeugübergabe.

Nach mehr als 30 Jahren hat das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 seine Dienstzeit erfüllt und wird durch die Neubeschaffung eines Löschgruppenfahrzeug LF 20 ersetzt- und das ist für die Feuerwehr dann doch ein denkwürdiger Tag, den die Feuerwehr zusammen mit Gemeinderäten, Vertretern der umliegenden Feuerwehren und anderen Blaulichtorganisationen, Vertretern der Lieferfirmen und Pfarrer Georg Leiberich in seiner Funktion als Notfallseelsorger feiern wollte.

Bürgermeisterin Jacqueline Förderer bezeichnete die Fahrzeugübergabe ebenfalls als Grund zu einer Feier. Die Feuerwehr Schrozberg erhält mit dem LF 20 nicht nur ein zeitgemäßes, sondern – so ihre Worte – ein hochmodern ausgestattetes Fahrzeug zur Bewältigung der kommenden Einsatzlagen.

In den Vordergrund ihrer Ausführungen stellte die Bürgermeisterin aber nicht die Technik und die Ausstattung, sondern die Feuerwehreinsatzkräfte selbst. Viele Einsatzlagen verlangen den Feuerwehrleuten viel ab, wozu immer umfassendere Ausbildung, technisches Verständnis und ein enormer körperliche sowie geistiger menschlicher Einsatz notwendig ist. Daher stellte sie den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst, bei dem die Einsatzkräfte ihre Freizeit, ihre Energie und oft die eigene Sicherheit opfern, um anderen zu helfen – egal zu welcher Tageszeit oder unter welchen Bedingungen. Bürgermeisterin Jacqueline Förderer zollte daher den Feuerwehrleuten nicht nur allen Respekt, sondern tiefste Anerkennung. Damit soll nun auch die jüngste Fahrzeugersatzbeschaffung unterstützt werden, damit die Einsatzkräfte bei ihrem Engagement mit neuester Technik bestmögliche Hilfe leisten können.

Zurück geht die Beschaffung auf den im Jahr 2018 beschlossenen Feuerwehrbedarfsplan, in dem auch die jetzige Ersatzbeschaffung so vorgesehen war. Mit mehreren Fahrzeugbeschaffungen, nämlich zunächst mit einem LF 10 für die Abteilung Leuzendorf, mit dem Zusammenschluss der früheren Abteilungen Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach zur Einsatzabteilung Schrozberg-West verbunden mit Feuerwehrhausneubau und Beschaffung eines LF 10, dem Feuerwehrhausanbau bei der Hauptabteilung Schrozberg und der Beschaffung eines Gerätewagen-Transport hat die Stadt zusammen mit der Feuerwehr schon einiges aus dem Feuerwehrbedarfsplan umgesetzt. Derzeit laufen die Planungen zum Neubau eines Feuerwehrhauses zur zeitgemäßen Unterbringung der Abteilung Spielbach auf die Realisierung zu – da war diese Woche auch schon ein feierlicher Anlass mit dem offiziellen Spatenstich - und auch die Ersatzbeschaffung eines LF 10 für die Abteilung ist in der Endphase.
Zudem wurden zahlreiche Löschwasserbehälter gebaut- wobei hier noch weitere Behälter gebaut werden müssen.
Das damalig überschlägig berechnete Finanzvolumen zur Umsetzung des gesamten Feuerwehrbedarfsplanes mit 4,4 Millionen Euro ist bereits jetzt erreicht und überschritten, was zum damaligen Zeitpunkt aber schon anzunehmen war, da die Kostensteigerungen nicht abzusehen, aber anzunehmen waren. Die jetzige Fahrzeugbeschaffung war ursprünglich mit zwischen 400.000 € und 500.000 € im Bedarfsplan angenommen worden, tatsächlich summieren sich die Rechnungen schlussendlich auf rund 530.000 €.
Der Dank der Bürgermeisterin richtete sich an dieser Stelle an die Stadträte, die all diese Beschaffungen immer mit überwältigenden Mehrheiten mitgetragen haben.

Stadtbrandmeister Marc Möbus ging bei seinen weiteren Ausführungen auf die Umsetzung der Fahrzeugersatzbeschaffung ein, die ihn auch ganz persönlich berührte. Als Feuerwehrmann kann er sich noch gut an das Vorgängerfahrzeug des jetzt zu ersetzenden Fahrzeuges erinnern, das damalige Tanklöschfahrzeug, das ebenfalls mehr als 30 Jahre im Einsatz war. Im Vergleich zum damals abgängigen Fahrzeug steht das LF 16/12 noch sehr gut da, abgesehen von üblichen Gebrauchsspuren. Augenzwinkernd berichtete der Kommandant von einer besonderen Delle an der Fahrertür des Fahrzeuges, da diese Beschädigung noch vor der tatsächlichen Indienststellung damals passiert ist und eigentlich nicht hätte sein müssen.

Das wurde aber bei dem neuen Fahrzeug bislang vermieden, denn die Indienststellung erfolgt nun direkt mit der Fahrzeugübergabe.

Die Beschaffung des Fahrzeuges nahm doch einige Zeit in Anspruch. Anfang des Jahres 2020 wurde der Förderantrag auf den Zuschuss des Landes Baden-Württemberg gestellt. Glücklicherweise wurde dieser auch gleich in der ersten Antragsrunde mit dem üblichen Zuschuss von 92.000 € bewilligt. Stadtbrandmeister dankte an dieser Stelle Kreisbrandmeister Joachim Wagner, der bei der Übergabe leider nicht dabei sein konnte, für seinen Zuspruch. Mit dem Auftrag an das Beratungsbüro Jens Kratochwill aus Mühlhausen, der die Feuerwehrverantwortlichen fachlich gut beraten und für die rechtsichere europaweite Ausschreibung gesorgt hat, konnten die Stadträte im Sommer 2022 den Vergabebeschuss fassen. So lange hat es dann gedauert, bis die Auslieferung dann Anfang Mai diesen Jahren erfolgen konnte.

Damit alle wissen, was sich unter dem roten Lack und hinter den Geräteraumrolläden verbirgt, erläuterte Stadtbrandmeister Möbus die Spezifikationen und Einsatzmöglichkeiten des Löschgruppenfahrzeuges, das nun künftig bei nahezu allen Einsatzlagen das erstausrückende Fahrzeug sein wird. Aufgebaut auf einem Mercedes/Daimler Benz LKW-Atego-Fahrgestell mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 14 Tonnen, die auch fast ausgereizt wurden, ausgestattet mit Allradantrieb und einem automatisierten Schaltgetriebe mit knapp 300 PS Motorleistung hat die Fa. Albert Ziegler aus Giengen ihren Fahrzeugaufbau vorgenommen. Ausgestattet mit der Mannschaftskabine z-cab und den technischen Bedienungseinheiten z-control befinden sich die feuerwehrtechnischen Gerätschaft im Ziegler entwickelten ALPAS 3 System, das Anpassungen an künftige Beladungsänderungen relativ einfach möglich machen soll. Dort sind das übliche Lösch- und Rettungsgerät untergebracht, allerdings an den aktuellen Entwicklungen orientiert. So sind beispielsweise die hydraulischen Rettungsgeräte für die Unfallrettung in neuester Akku-Technologie ausgestattet, was einen flexibleren Einsatz ohne Strom- und Hydraulikschläuchen möglich macht. Bei der nachfolgenden Besichtigung standen die Feuerwehrleute noch Rede und Antwort zu vielen weiteren Ausstattungsspezifikationen.

Als Vertreter der beauftragten Firmen konnten Heiko Weber, Verkaufsaußendienstleiter der Fa. Albert Ziegler GmbH und Oliver Bauer, Verkaufsleiter bei Daimler-Truck – leider musste sich Jens Kratochwill, der die Beschaffung als Berater unterstützt hat, krankheitsbedingt entschuldigen - beide die sehr kooperative und konstruktive Zusammenarbeit nur lobenswert erwähnen. Vor allem die Geduld der Stadtverwaltung sowie des Beschaffungsausschusses wurden doch sehr strapaziert, denn bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, dann aber auch noch Lieferschwierigkeiten durch den Ukraine-Krieg machten Zusagen auf Lieferung oft etwas schwierig. Umso mehr freuten sich die Firmenvertreter über die weiter reibungslose Auftragsabwicklung und zusammen mit der Bürgermeisterin übergaben sie das von ihnen in guter Kooperation gefertigte Fahrzeug mit der obligatorischen Schlüsselübergabe an Kommandant Marc Möbus, der diesen umgehend an den Abteilungskommandanten Jochen Östreicher weiterreichte. Leider hat die Fa. Albert Ziegler restriktive Vorgaben, Heiko Weber musste den Schlüssel danach wieder „einkassieren“ und wieder nach Giengen zurückbringen. Dazu hatte die Bürgermeisterin noch ein besonderes Präsent dabei: eine eigens für die Fahrzeugübergabe von der LBV-Bäckerei kreierten Torte mit dem Bild von der Fahrzeugabholung aus Marzipan. So konnten nach dem Feierschmaus dann doch alle etwas „mit nach Hause“ nehmen.

Verbunden mit dem Dank der Bürgermeisterin sowie der Firmenvertreter an alle Beteiligten sowie dem dringlichen Wunsch an die Einsatzkräfte, immer gut und unversehrt von den Einsätzen nach Hause zu kommen, stimmten die Musiker der Stadtkappelle Schrozberg – sie umrahmten den Feierakt dankenswerterweise mit mehreren musikalischen Einlagen -zum letzten Stück an. Und anschließend konnte alle – Feuerwehrleute und geladene Gäste – die Fahrzeugübergabe und die gleichzeitige Indienststellung bei vorzüglicher Bewirtung durch die Feuerwehrleute selbst feierlich und gemütlich ausklingen lassen.

Bildunterschrift: Bürgemeisterin Jacqueline Förderer übergibt den Schlüssel der Fa. Ziegler an Stadtbrandmeister Marc Möbus, mit dabei Abteilungskommandant und stv. Kommandant Jochen Östreicher, Heiko Weber (Fa. Ziegler) und Oliver Bauer (Fa. Daimler-Truck) (neben BMin Förderer vrnl.)

Feuerwehrkameraden und Gäste kommen zur Fahrzeugübergabe im Feuerwehrhaus Schrozberg zusammen – im Hintergrund das nun ausgemusterte Fahrzeug LF 16/12

Notrufnummern

Feuerwehr: 112
Notarzt: 112
Polizei: 110

Feuerwehr Schrozberg

Adresse:

Bahnhofstraße 23
74575 Schrozberg
Telefon: 07935/8760

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