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Normalerweise finden Hauptversammlungen der Feuerwehr jährlich statt und es gibt einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Wegen der Corona-Pandemie waren Versammlungen in den vergangenen beiden Jahren jedoch nicht möglich. Deshalb umfasste der Bericht von Kommandant Marc Möbus jetzt die Jahre 2019 bis 2021. Unter der Überschrift „Eine außergewöhnliche Zeit, aber auf die Feuerwehr ist Verlass“ sprach er von „zweieinhalb Jahren, die uns viel abverlangt haben.“ Damit bezog er sich auf ausgefallene Übungen und sich ständig ändernde Vorschriften, fehlende Treffen und Gespräche. Durch die Disziplin bei der Einhaltung der sich immer wieder geänderten Vorgaben innerhalb der Feuerwehr konnten Ausfälle durch Coronainfektionen verhindert werden und die Feuerwehr war immer einsatzbereit. Aktuell sind in den sieben Abteilungen 158 Männer und drei Frauen aktiv. Bei der Neugewinnung weiterer Frauen sieht Möbus noch ein großes Potential und er regte einen Girls-Day bei der Feuerwehr an.
Im Durchschnitt alarmierte die Leitstelle die Feuerwehr in den drei Jahre jeweils 58-mal. Insgesamt 20-mal unterstützte die Schrozberger Wehr dabei Feuerwehren in der Nachbarschaft. Der größte Brandeinsatz war auf dem Gelände einer Recyclingfirma im Rothenburger Industriegebiet im April 2021, bei dem die Abteilung Schrozberg mit allen Fahrzeugen vor Ort war. „Dieser Brand“, so Möbus „ist der größte, den man hier bisher erlebt hat.“ In jedem Jahr rückt die Feuerwehr auch zu rund 20 technischen Hilfeleistungen aus. Dazu gehören Verkehrsunfälle oder Hochwasser. Die Anzahl der Fehlalarme – meist durch Brandmeldeanlagen ausgelöst – ist von 25 im Jahr 2019 auf 18 im vergangenen Jahr zurückgegangen.
Auch Bürgermeisterin Jacqueline Förderer bezog sich auf die vielen Entbehrungen während der Coronazeit, die es genauso für die Jugendfeuerwehr und die Alterskameraden gab. Trotz der Pandemie wurde und wird der beschlossene Feuerwehrbedarfsplan umgesetzt. Das Löschfahrzeug für die Abteilung Leuzendorf konnte kürzlich offiziell und in gebührendem Rahmen übergeben werden, das Fahrzeug für die neue Abteilung West ist beauftragt und über die Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeugs in Schrozberg wird in Kürze der Gemeinderat entscheiden. Derzeit seien nicht der unterfinanzierte Fördertopf das Problem, sondern die langen Lieferzeiten und die stark gestiegenen Kosten. Marc Möbus erklärte, dass bis zur Auslieferung des Fahrzeugs für die Abteilung Schrozberg von 103 Wochen, also um die zwei Jahre, ausgegangen werden müsse. Die Stadt hat neben Löschwasserbehältern auch in das Feuerwehrhaus in Bartenstein investiert, in dem nun die drei Abteilungen Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach unterkommen. Die Änderung der Satzung, als Grundlage der Zusammenlegung, werde wahrscheinlich noch im Juli in den Gemeinderat kommen, kündigte Bürgermeisterin Förderer an. Sie dankte den Feuerwehrleuten für ihre Arbeit, mit der das Gemeinwesen vor Schaden bewahrt wird und bezog auch die Partner der Aktiven mit ein, die Verständnis aufbringen und die ehrenamtliche Arbeit unterstützen.
38 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren werden in der Kinder- und Jugendfeuerwehr durch Jugendwart Dennis Jackelsberger und weitere neun Betreuer mit Feuerwehrthemen vertraut gemacht, aber auch Spiel und Spaß werden geboten. Die angemeldeten Kinder zum abgesagten Ferienprogramm 2020 wurden kurzerhand zur Übung eingeladen und die meisten sind nun in der Kinderfeuerwehr aktiv. In den vergangenen drei Jahren sind fünf Jugendfeuerwehrangehörige in die aktive Abteilung übergetreten. Das 50-jährige Bestehen der Schrozberger Jugendfeuerwehr konnte kürzlich mit einem Jahr Verspätung beim Kreiszeltlager gefeiert werden. Nach der entbehrungsreichen Zeit blickt Jackelsberger hoffnungsvoll nach vorne: Aktuell treffen sich die Jugendlichen wieder aller 14 Tage.
Auch die Mitglieder der Altersabteilung können sich seit diesem Jahr wieder treffen, nachdem die letzten Zusammenkünfte Anfang 2020 waren, wie Karl Hörner als Leiter der Abteilung berichtete. Elf Senioren zwischen 68 und 93 Jahren gehören der Abteilung an.
Erstmals war Kreisbrandmeister Joachim Wagner bei einer Hauptversammlung in Schrozberg. Seinen Dienst im Landratsamt trat er vor zwei Jahren an. Er bedankte sich beim Gemeinderat und der Stadtverwaltung für die Ausstattung der Feuerwehr, und dass sie hinter ihr stehen. Wagner bezeichnete die Arbeit in der Feuerwehr als eine „anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung“. Alfred Fetzer vom Kreisfeuerwehrverband ergänzte, dass die Feuerwehren „Helfer in höchster Not“ sind und das Ehrenamt durchaus auch tödlich sein könne, was sich beim Hochwasser im Ahrtal vor einem Jahr leidvoll bestätigte.
Der evangelische Pfarrer Georg Leiberich, der auch als Notfallseelsorger tätig ist, bedankte sich in Gedichtform nicht nur gekonnt für den Schweinebraten, sondern auch für die Arbeit der Feuerwehrleute: „Ihr seid zur Hilfe stets bereit, egal zu welcher Tageszeit.“ Und das „für ein Dankeschön und Lob.“ Zum Abschluss: „Ihr macht das für die Stadt – die gottfroh ist, dass sie Euch hat! Amen.“   

Der Bartensteiner Hornist Ulrich Grönsfelder blies sein Signal zum Ende der Versammlung.

 

Notrufnummern

Feuerwehr: 112
Notarzt: 112
Polizei: 110

Feuerwehr Schrozberg

Adresse:

Bahnhofstraße 23
74575 Schrozberg
Telefon: 07935/8760

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