Feuerwehr: 112
Notarzt: 112
Polizei: 110
Schon seit geraumer Zeit ist die Stadt Schrozberg bemüht, die Anforderungen des Landes Baden-Württemberg an die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren umzusetzen.
Dazu sind verschiedene Anforderungen zu erfüllen. So müssen beispielsweise Mindestzeiten beim Ausrücken und bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle eingehalten werden können, die ausrückenden Fahrzeuge mit ausreichend Löschwasser, weiteren Feuerwehrgeräten und vor allem auch mit einer ausreichenden Mannschaft ausgestattet sein.
Mit der bisherigen Struktur und Ausstattung der sieben Feuerwehrabteilungen lassen sich diese Anforderungen nicht mehr einhalten. Daher hat die Stadt Schrozberg zusammen mit der Feuerwehrführung einen Feuerwehrbedarfsplan auf den Weg gebracht, der im Jahr 2018 vom Gemeinderat so beschlossen wurde.
Daraufhin wurden zahlreiche Zuschussanträge gestellt und auch schon einige Maßnahmen begonnen bzw. zum Abschluss gebracht. Jetzt im Dezember und Januar konnte ein weiterer großer Schritt bei der Umsetzung der Zukunftsplanung gemacht werden: die Feuerwehr konnte zwei neue Einsatzfahrzeuge bei den Fahrzeugaufbauhersteller Junghanns in Hof und Ziegler in Giengen abholen. Beauftragt wurde die Fahrzeuglieferung bereits im November 2019, die lange Lieferzeit war schon bei der Bestellung der Fahrzeuge klar. Die Verfahrensdauer von der Antragstellung auf Zuschussmittel bis zur Auslieferung dauert erfahrungsgemäß mehrere Jahre. Bei dieser Fahrzeugbeschaffung wurde bereits im Februar 2017 der erste Zuschussantrag für die Beschaffung des Gerätewagens-Transport gestellt.
Doch wie sagt der Volksmund so trefflich: „Was lange währt, wird endlich gut“. So kann man das auch für die jetzigen Beschaffungsaktionen beschreiben. Der Austausch des Löschgruppenfahrzeug 8 bei der Hauptabteilung durch einen Gerätewagen-Transport ist damit abgeschlossen – Sie konnten dazu bereits in der letzten Ausgabe des "Unter Uns" einen Artikel lesen.
Aber auch die Feuerwehrabteilung Leuzendorf freut sich – Ende Januar konnte nämlich deren neues Einsatzfahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug 10 in Giengen abgeholt werden. Pandemiebedingt konnte nur eine ganz reduzierte Delegation das Fahrzeug im Empfang nehmen und auch die sonst beim Aufbauhersteller stattfindende Fahrzeugeinweisung wurde auf einen späteren Vor-Ort-Termin in Schrozberg gelegt. Für die Kameraden in Leuzendorf bedeutet dies ein Meilenstein in der Entwicklung ihrer Abteilung, denn bisher war dort ein Tragkraftspritzenfahrzeug stationiert. Das neue Einsatzfahrzeug verfügt über deutlich mehr Ausstattung für deutlich mehr Einsatzlagen, die die Abteilung damit selbst abhandeln kann und nun nicht mehr so angewiesen ist auf die Verstärkung durch die Hauptabteilung. Aber: der Umgang mit Fahrzeugtechnik und –ausstattung muss erst noch in Fleisch und Blut übergehen.
Nach der Überstellung des LF 10 blieb daher das Fahrzeug zunächst mal noch stehen – erstmal im Feuerwehrhaus Schrozberg, wo auch zunächst sämtliche Beladungsteile gekennzeichnet und „inventarisiert“ wurden. Es wurden zahlreiche erste Übungsabende angesetzt – ebenfalls pandemie-bedingt wieder in kleinsten Gruppen - und so eine erste Einweisung über die Fahrzeugbeladung vorgenommen. Die Maschinisten waren aufgefordert, sich mit ihrem fahrerischen Können zu versuchen und sich entsprechend mit dem Fahrzeug vertraut zu machen. Endlich, in der letzten Woche war es nun soweit – ein Fahrzeugeinweiser der Firma Ziegler aus Giengen kam Donnerstag und hat eine Auswahl der Leuzendorfer Kameraden in den Umgang mit der technischen Ausstattung von Fahrzeug und Gerät eingewiesen. Auch der Kreisbrandmeister Joachim Wagner war bereits vor Ort und hat die Fahrzeuge samt Beladung auf Vollständigkeit geprüft. Damit kann das neue Fahrzeug von der Abteilung Leuzendorf nun in Bälde in Dienst gestellt werden. Nicht nur für die Kameraden und die Abteilung bedeutet das fast einen Quantensprung, insbesondere für die Bevölkerung im Einsatzbereich der Abteilung bedeutet dies deutlich mehr Sicherheit und Schadensverhütung durch die bessere Leistungsfähigkeit ihrer Floriansjünger. Das Fahrzeug wird in der nächsten Zeit sicher häufig außerhalb der Feuerwehrgarage im Ortszentrum Leuzendorf zu sehen sein, da es jetzt heißt: Üben, Üben, Üben.
All das wäre eigentlich Grund für zumindest ein kleines Fest gewesen, um den Abschluss dieses Beschaffungsprojektes zu feiern. Auch die Schrozberger Abteilung hätte die Ankunft des Gerätewagen-Transport für eine Feier zum Anlass genommen. Zudem fanden bisher Fahrzeugübergaben immer mit viel Gästen und offiziellem Programm statt – das geht aber im Moment alles nicht! Trotzdem fand sich am vergangenen Sonntagmorgen eine kleine Gruppe zusammen: Bürgermeisterin Jacqueline Förderer „übergab“ im Beisein von Kommandant Marc Möbus die beiden neuen Fahrzeuge zu ihrer offiziellen Bestimmung in den Einsatzdienst der Abteilungen Leuzendorf und Schrozberg, respektive an die Abteilungskommandanten Peter Baureis und Jochen Östreicher.
Doch das sind nicht die einzigen Maßnahmen, die für mehr Sicherheit der Schrozberger Bevölkerung bei Schadensereignissen sorgen. Mit einem Anbau am Schrozberger Magazin wurde Platz für die Umstellung der Gerätebereitstellung auf Rollwagen geschaffen – der Bau ist zwischenzeitlich nahezu fertig gestellt. Nach dem Sommer 2020 gingen in Bartenstein der Neubau zu einem Feuerwehrhaus los, welcher künftig die Zusammenführung der bisherigen Abteilungen Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach möglich macht. Dort wird dann auch ein Löschgruppenfahrzeug 10, vergleichbar mit dem neuen Leuzendorfer Fahrzeug stationiert, diese Beschaffung ist ebenfalls schon am Laufen. Die Abteilung Schmalfelden bekommt übergangsweise das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug aus Leuzendorf. Zudem wurden noch Löschwasserbehälter in Schrozberg und Bartenstein gebaut, um die Löschwasserversorgung deutlich besser auszustatten. Weitere Löschwasserbehälter sind für Zell und weitere Weiler in Planung.
Alles in allem tut sich also sehr viel im Sektor Feuer- und Katastrophenschutz und der Verbesserung zur Sicherheit der Schrozberger Wohnbevölkerung. Und dazu braucht´s eine schlagkräftige Feuerwehr mit entsprechender Ausstattung. Bürgermeisterin Jacqueline Förderer bedankte sich abschließend für die Unterstützung der Stadtverwaltung bei der Fahrzeugbeschaffung bzw. der gemeinsamen Entwicklungsplanung der Zukunft der Feuerwehr. Sie weiß die neuen Fahrzeuge und Ausstattung sehr wohl in versierten Händen, doch trotzdem verband sie die Übergabe mit dem Wunsch: „Allzeit gute Fahrt und kommen Sie immer gesund und wohlbehalten von allen Einsatzlagen zurück zu Ihren Familien“.
Auf dem Bild sind (Masken wurden zum Fototermin kurz abgenommen) zu sehen (v.l.n.n.r): Das LF 10 Leuzendorf mit Abteilungskommandant Peter Baureis, Bürgermeisterin Jacqueline Förderer, GW-T Schrozberg mit Abteilungskommandant Jochen Östreicher sowie Kommandant und Stadtbrandmeister Marc Möbus.
Und ganz zum Schluss: eine schlagkräftige Feuerwehr braucht unerschrockene und tatkräftige Feuerwehrleute, egal ob Weiblein oder Männlein – wenn Sie sich dazu berufen fühlen und anderen Mitmenschen in Notlagen zur Hilfe eilen wollen, melden Sie sich bei Ihrer Feuerwehr vor Ort. Es werden immer helfende Hände benötigt.
Feuerwehr: 112
Notarzt: 112
Polizei: 110
Adresse:
Bahnhofstraße 23
74575 Schrozberg
Telefon: 07935/8760