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Auch im Jahr 2015 gab es bei der Feuerwehr ein vielfältiges Einsatzspektrum. Alle Feuerwehrleute wurden mit neuen Ausgehuniformen und digitalen Meldeempfängern ausgestattet. Außerdem konnte die Kinderfeuerwehr wieder ins Leben gerufen werden.
Zu 46 Einsätzen wurde die Freiwillige Feuerwehr Schrozberg im vergangenen Jahr alarmiert. Kommandant Marc Möbus zeigte bei der Hauptversammlung in der Bartensteiner Halle das breite Einsatzspektrum auf. Von der Beseitigung von Ölspuren und Bäumen auf Straßen bis zum Verkehrsunfall reichten die technischen Hilfeleistungen. 23 Mal rückten die Feuerwehrleute zu solchen Einsätzen aus. Gefährlich hätte es werden können, als im Herbst aus einer beschädigten Zuleitung in einem Wohnhaus neben dem Bahnhof Gas ausströmte. Messungen zeigten ein explosionsfähiges Gemisch an. Vorsorglich wurde deshalb der Zugverkehr gestoppt bis die Gasleitung vor dem Haus aufgegraben und abgedrückt war. Zum Glück nur Sachschaden gab es im Januar bei einem Unfall auf der Bahnstrecke zwischen Schrozberg und Niederstetten. Ein abstürzender Felsbrocken hatte die Ölwanne eines vorbeifahrenden Regionalexpress‘ aufgerissen, wodurch sich bei der Weiterfahrt das Getriebeöl auf dem Gleisbett verteilte. Auch über körperliche und psychisch belastende Einsätze der Feuerwehrleute berichtete Möbus. In diesem Zusammenhang lobte er die wichtige Arbeit des Kriseninterventionsteams und der Notfallseelsorger, die nicht nur Angehörigen sondern auch betroffenen Einsatzkräften wenn nötig zur Seite stehen. „Gut, dass es in unserer Zeit kein Tabu mehr ist, diese Hilfe auch in Anspruch zu nehmen“, machte Möbus deutlich.Bei 14 Bränden konnte die Feuerwehr durch schnelles und gezieltes Eingreifen größere Schäden verhindern, so beispielsweise bei einem Garagenbrand in Bartenstein, bei dem das Wohnhaus vor den Flammen bewahrt blieb. Bei fünf dieser Brände rückten die Schrozberger zur Überlandhilfe in Nachbargemeinden aus. Froh sei Möbus, dass es jetzt eine Führungsgruppe zur Einsatzdokumentation und Unterstützung des Einsatzleiters gebe. So habe der Brand der Mühle in Lobenhausen gezeigt, wie wichtig im Nachhinein eine gute Nachvollziehbarkeit eines Einsatzes sein könne.
Die in die Jahre gekommenen Ausgehuniformen wurden im vergangenen Jahr durch neue Hosen, Hemden und Jacken ersetzt, außerdem wurden alle Feuerwehrleute mit den neuen Meldeempfängern ausgestattet, da die Alarmierung im Landkreis auf die digitale Technik umgestellt wurde. Damit haben nun auch die Feuerwehrleute einen Meldeempfänger, die bisher über eine Sirene alarmiert wurden. Die Sirenen wurden in diesem Zug abgeschaltet.
Die Arbeit werde der Feuerwehrführung und der Stadtverwaltung auch in Zukunft nicht ausgehen. So stehe laut Möbus der Feuerwehrbedarfsplan mit der Neustrukturierung der Feuerwehr und damit einhergehender Investitionen auf der Agenda für die nächsten Jahre. Künftig wird die Abteilung Schrozberg außerdem mit der Feuerwehr Gerabronn bei der Absturzsicherung zusammenarbeiten. Dabei wird die Drehleiter zum Einsatz kommen und Feuerwehrleute werden hierfür ausgebildet.
Für Bürgermeister Klemens Izsak ist die finanzielle Ausstattung der Feuerwehr eine Selbstverständlichkeit, schließlich sei das Feuerwehrwesen eine kommunale Aufgabe. Was wäre die Alternative zu den freiwilligen Helfern? Eine Berufsfeuerwehr gebe es im Landkreis schließlich nicht. Habe er früher die Vorgaben des vorbeugenden Brandschutzes kritisch wahrgenommen, sehe er diese heute als wichtig an. Wenn etwas passiert ist, seien nämlich hinterher viele gescheiter und suchten einen Schuldigen. Izsak wisse, dass bei jedem Einsatz „jeder seinen Mann stehen muss, daher habe ich Respekt vor Ihrer Arbeit.“
Der buchstäbliche Höhepunkt für die Mädchen und Jungen der Kinder- und Jugendfeuerwehr war der Blick über Schrozberg aus dem Korb der ausgefahrenen Drehleiter. Jugendwart Herbert Pusch berichtete außerdem über 35 Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr, der 14 Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren angehören. Die im vergangenen Jahr wieder gegründete Kindergruppe hat derzeit neun Mitglieder. Kinder ab sechs Jahren lernen, wie der Notruf funktioniert, gehen zusammen ins Kino oder basteln gemeinsam.
Zum ersten Mal stand der stellvertretende Leiter der Altersabteilung, Hermann Östreicher, am Rednerpult. Kurzweilig berichtete er von Ausflügen und Festbesuchen der zwölf Mann starken Abteilung, die nur im April keinen Termin hatte.„Wir sollten uns offen zeigen für Flüchtlinge“, argumentiert der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Alfred Fetzer, und sieht dabei Chancen für die Integration von Neubürgern in die Feuerwehren. Feuerwehrarbeit sei auch ein gesellschaftliches Engagement. Kreisbrandmeister Werner Vogel verband die Arbeit der freiwilligen Feuerwehrleute mit der Aussage von Bundespräsident Joachim Gauck „Ehrenamt ist die Gegenkraft zur Gleichgültigkeit.“ Vogel sieht in den Feuerwehren eine „breite Bürgerbewegung, die ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellt“.
Ebenfalls ehrenamtlich erfolgte die hervorragende Bewirtung der Feuerwehrleute und deren Gäste durch die Ortsgemeinschaft Bartenstein.
Dank
Auch wenn Bürgermeister Klemens Izsak noch bis Ende Juni 2016 im Amt sein wird, bedankten sich Kommandant Marc Möbus und Kreisbrandmeister Werner Vogel bei Izsak für dessen stets offenes Ohr für die Anliegen der Feuerwehr und die immer unkomplizierte und angenehme Zusammenarbeit. In diesen Dank schlossen beide auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und die Mitglieder des Gemeinderats ein, da die letztgenannten die Entscheidungsträger für Beschaffungen und Ausgaben für den Betrieb und Unterhalt der Feuerwehr sind. „Diese Unterstützung ist für uns Ansporn und Motivation zugleich“, so Kommandant Möbus bei der Jahreshauptversammlung.
Mit Hornsignalen eröffnete und schloss der Bartensteiner Hornist Ulrich Grönsfelder die Jahreshauptversammlung.
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