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Trainings helfen Leben retten

„Die Feuerwehr ist wie eine Familie, die einen das ganze Leben begleitet, wenn man das möchte. Man kann sich aufeinander verlassen und das ist verdammt wichtig.“ zitierte Stadtbrandmeister Marc Möbus in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr, in dem die 169 Mitglieder der Schrozberger Feuerwehr zu insgesamt 63 Einsätzen ausrückten. Wie in vielen Landkreisgemeinden war auch die hiesige Feuerwehr nach dem Unwetter am 29. Mai 2016 mit der Bekämpfung der Hochwasserfolgen hauptsächlich zwischen den Ortschaften Zell und Ettenhausen beschäftigt. Alle sieben Abteilungen waren an diesem Sonntagabend im Einsatz. Zu 40 Hilfeleistungen – von der Ölspurbeseitigung bis zum Verkehrsunfall – rückten die Feuerwehrleute genauso aus, wie zu neun Bränden. Bei sechs dieser Brände unterstützte die Schrozberger Wehr Feuerwehren in den Nachbargemeinden. „Spektakulär und realistisch sah die gemeinsame Übung mit der Feuerwehr Rothenburg ob der Tauber am Schloss aus“, so Möbus. Von einem besorgten Mitbürger wurde deshalb gleich auch noch die Polizei informiert. Nur regelmäßige Trainings garantierten jedoch, dass im Ernstfall Leben gerettet und Sachwerte geschützt werden können. Dies trifft genauso auf Aus- und Fortbildungen und die Leistungsabzeichen zu, die auch im vergangenen Jahr von Feuerwehrkameraden absolviert wurden.

An den 3. Mai 2016 erinnere sich Bürgermeisterin Jacqueline Förderer noch sehr genau. „Die Fahrzeuge, die mir damals zu Beginn meines Wahlkampfs von Ihrem Kommandanten in der Feuerwehr gezeigt wurden, und viele andere Details, haben mich beeindruckt.“ Ihr Ziel sei es, die gute Ausstattung zu erhalten und weiter zu ergänzen. Eine Herausforderung seien die Investitionen in den nächsten Jahren: 3,5 bis 4 Millionen Euro müssten für fünf neue Einsatzfahrzeuge und den Bau von zwei Gerätehäusern veranschlagt werden. Damit verbunden ist die Ausarbeitung eines Feuerwehrbedarfsplans. Auch die Erhaltung der Einsatzfähigkeit der Abteilungen sieht Förderer als eine Zukunftsaufgabe. „Machen Sie Werbung für die Mitarbeit in der Feuerwehr und motivieren Sie Bekannte. Auch Frauen sind willkommen“, so Förderer in der Versammlung.   

Jugendfeuerwehrwart Herbert Pusch, der dieses Amt seit 2012 inne hatte, verabschiedete sich bei der Versammlung in der Ernst-Sachs-Liederhalle in Schmalfelden von seinen Feuerwehrkameraden, da er wegzieht. Die Kindergruppe, in der sieben Mädchen und Jungen aktiv sind, gewann im vergangenen Jahr den Leistungsmarsch in Gerabronn und die 16 Jugendlichen der Jugendfeuerwehr waren neben den regelmäßigen, zweiwöchentlichen Treffen beim Zeltlager in Weikersheim und bei der Berufsfeuerwehr in Würzburg. Der bisherige Betreuer Dennis Jackelsberger wird künftig die Leitung der Jugendfeuerwehr übernehmen und Marcel Hollenbach wird ihn dabei unterstützen.

Zwölf Mitglieder hat die Altersabteilung, die von Karl Hörner geleitet wird. Neben der Unterstützung der aktiven Kameraden bei verschiedenen Veranstaltungen zeigten die Senioren am Umzug des Schrozberger Jacobifestes wie mit einer Handspritze früher gelöscht wurde.

Schnelle Entscheidungen zu treffen und die innere Einstellung, Menschen zu helfen, machten Feuerwehrleute aus. Das ehrenamtliche Engagement fordere jedoch auch die Freistellung der Einsatzkräfte von ihren Arbeitgebern und deren Verständnis für die Feuerwehrarbeit. Kreisbrandmeister Werner Vogel sieht außerdem eine gut funktionierende Feuerwehr als Schlüssel für die Sicherheit der Bevölkerung in den Kommunen. Wie umfassend die Feuerwehrarbeit sein kann, machte er an Stadtbrandmeister Möbus fest. „Sie sind nicht nur der Kommandant vor Ort, sondern auch als Kreisausbilder tätig und einer meiner Stellvertreter – und außerdem noch Mitglied im Führungsstab des Landkreises.“

Alfred Fetzer vom Kreisfeuerwehrverband  möchte mit dem „Erlebnis Feuerwehr“ in der Arena Hohenlohe am 21. Mai 2017 die Mitbürger für die Feuerwehrarbeit begeistern. Eine Vielzahl an Vorführungen und Stationen sind an diesem Sonntag geplant. Für den künftigen Feuerwehrnachwuchs kündigt Fetzer einen Bastelwettbewerb und eine Spielstraße an.

Stichwort: Feuerwehrbedarfsplan

Zur Gewährleistung einer passenden Struktur einer Feuerwehr werden Daten und Fakten der Gemeinde und der Feuerwehr zusammengestellt. Die rechtzeitige Erreichbarkeit aller Wohnplätze, die vorhandene Wasserversorgung sowie die Personalstärke und Verfügbarkeit der Feuerwehrabteilungen fließen unter anderem in diesen Plan ein. Ein weiterer Bestandteil ist die individuelle Bewertung des örtlichen Risikos. Daraus ergibt sich ein Gesamtbild, aus dem Planungen und Beschaffungen abgeleitet werden können.

Freiwillige Feuerwehr Schrozberg | Bahnhofstrasse 23 | 74575 Schrozberg | Telefon: 07935. 87 60