Breites Einsatz- und Ausbildungsspektrum
„Wir sind immer da, wenn Sie uns brauchen“, lautete die Botschaft von Kommandant Marc Möbus bei der Jahreshauptversammlung in der Schrozberger Stadthalle. Im Zeitalter modernster Technik steht die Feuerwehr heute mehr denn je als „Universalwehr“ bei vielen Notsituationen zum Schutz von Menschen, Tieren, der Umwelt und von Sachwerten rund um die Uhr zur Verfügung. Im Jahr 2014 waren die Mitglieder der sieben Feuerwehrabteilungen insgesamt 29 Mal bei Einsätzen unterwegs. Marc Möbus berichtete über vier Kleinbrände und 15 technische Hilfeleistungen – darunter drei Verkehrsunfälle. Zur Rettung von Menschen wurde die in Schrozberg stationierte Drehleiter drei Mal alarmiert. Bei den restlichen Alarmierungen handelt es sich um Alarme von Brandmeldeanlagen, die Bekämpfung von Insekten an sensiblen Stellen und die Unterstützung des Rettungsdienstes beim Tragen von Patienten.
Eine Änderung bei der Alarmierung steht den rund 170 Feuerwehrleuten demnächst ins Haus: Mit der Einführung der digitalen Alarmierung wird jeder Feuerwehrmann mit einem neuen Funkmeldeempfänger ausgerüstet. Bisher sind lediglich die Feuerwehrleute der Abteilungen Schrozberg und Leuzendorf sowie die Atemschutzgeräteträger der Abteilung Spielbach mit den Meldeempfängern ausgestattet. Durch die Rückmeldefunktion kann dann nach einer Alarmierung festgestellt werden, wie viele Einsatzkräfte kommen werden. Außerdem steht 2015 die Anschaffung neuer Ausgehuniformen auf der Agenda. Marc Möbus bedankte sich bei Bürgermeister Klemens Izsak, dass alle Feuerwehrleute gleichzeitig mit der neuen Bekleidung ausgestattet werden. Ob durch diese neuen Uniformen auch neue Mitglieder zur Feuerwehr stoßen, scheint eher fraglich. Möbus ist sich jedoch bewusst, dass auch die Mitgliederwerbung ein wichtiges Unterfangen der Zukunft ist. Welche konkreten Maßnahmen dabei zielführend sind, müsse noch geklärt werden.
Neben unzähligen Übungen aller Abteilungen, darunter eine länderübergreifende Übung mit der Feuerwehr Rothenburg, bildeten sich viele Feuerwehrleute weiter. Von der Grundausbildung bis zum Verbandsführer und von der Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern in einer holzbefeuerten Übungsanlage bis zum Seminar für patientengerechte Unfallrettung, war das Spektrum breit gestreut.
Dass gerade eine gute – und damit auch zeitaufwändige – Ausbildung der Garant für eine erfolgreiche Arbeit der Feuerwehr und wenige Unfälle ist, stellte Kreisbrandmeister Werner Vogel neben der Forderung an die Kommunen, das Ehrenamt Feuerwehr zu fördern, in den Mittelpunkt.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Alfred Fetzer, wies auf die wichtige Kameradschaftshilfe hin, die bei einsatzbedingten Todesfällen für finanzielle Unterstützung der Angehörigen sorgt. Außerdem habe es der Kreisfeuerwehrverband geschafft, durch einen Rahmenvertrag mit einem Ausstatter einen fünfstelligen Betrag bei der Beschaffung der neuen Ausgehuniformen für die Feuerwehren im Landkreis einzusparen.
Mit „Spiel, Spaß und Sport“ begeistert Jugendfeuerwehrwart Herbert Pusch mit seinem Team zwei Mädchen und 14 Jungs in der Jugendfeuerwehr. Natürlich kommt dabei die Arbeit mit den Feuerwehrgerätschaften nicht zu kurz. Die Nachwuchskräfte nehmen auch an Zeltlagern und Sportveranstaltungen der Kreisjugendfeuerwehr teil. In der wiedergegründeten Kinderfeuerwehr können bereits Sechs- bis Zehnjährige aufgenommen werden.
Den zwölf Mitgliedern der Altersabteilung steht Hugo Zott vor. Mit 88 Jahren ist er der älteste Feuerwehrmann der Schrozberger Feuerwehr. In seinem kurzweiligen Rückblick auf Teilnahmen bei Festzügen und der Mitarbeit bei Feuerwehrveranstaltungen sorgte er für eine gute Stimmung in der Versammlung.
Der vorbeugende Brandschutz sei bei vielen Bauherren oft nicht beliebt, erkannte Bürgermeister Klemens Izsak. Doch das Geld sei richtig angelegt. Lassen sich doch so große Brände und damit verbundene Schäden vermeiden. Die Stadt, so Izsak, sorge für die nötige Ausrüstung ihrer Feuerwehr. Künftig müsse noch in Feuerlöschbehälter und die Umstrukturierung der Abteilungen investiert werden. „Das Wichtigste in der Feuerwehr ist jedoch der Mensch“, macht Izsak deutlich. Auch er sieht als wichtige Aufgabe die Nachwuchsgewinnung und ist deshalb dankbar für die Arbeit in der Jugendfeuerwehr. „Wenn es keine Freiwilligen mehr gibt, weiß ich nicht, wie die Kommunen die vom Gesetz geforderte Sicherheit darstellen können“, so der Bürgermeister abschließend. Marc Möbus dankte dem Bürgermeister, der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Nachdem er bereits zu Beginn der Versammlung im Einsatz war, beendete der Bartensteiner Hornist Ulrich Grönsfelder die Hauptversammlung der Schrozberger Feuerwehr mit dem kräftig geblasenen Hornsignal „Rückzug“.